Revierwanderung am 30. September 2018 in Vösendorf

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Unter dem Motto „Was lebt und wächst auf unseren Feldern“ wurde von der Leiterin des Arbeitskreises „Gesunde Gemeinde“ GRin Birgit Petros, eine Wanderung durch Vösendorfs Fluren organisiert. Bei sonnigem Herbstwetter konnten zahlreiche TeilnehmerInnen, an der Spitze die Bürgermeisterin der Marktgemeinde Andrea Stipkovits sowie Gemeindevertreter begrüßt werden.

Diese Flurwanderung auf den öffentlichen Feldwegen wurde auf Grund des gestellten Themas zur Auskunftserteilung vom Obmann der Bezirksbauernkammer Mödling Ing. Johann Tröber und vom Jagd- und Hegeringleiter Karl Koza begleitet. Bei den eingerichteten Labestationen konnten den wissbegierigen Wanderern die Aufgaben der Landwirtschaft sowie die jagdliche Bewirtschaftung nähergebracht werden. Die Getränke für durstige Wanderer wurden von Weidkamerad Hannes Koza unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

Anhand von Bildmaterial wurden vorkommende Wildarten vorgestellt und über deren nähere Lebensweise informiert. Ausdrücklich wurde hingewiesen, dass der rapide Rückgang des Niederwildes nicht der jagdlichen Bewirtschaftung angelastet werden könne. Seit mehr als 4 Jahren wird eine Bejagung des Niederwildes, aufgrund der schwindenden Wilddichte, nicht mehr durchgeführt. Auch in den Jahren davor fand eine Entnahme nur nach mehrmaliger Zählung der Besätze und nach den Vorgaben des Jagdverbandes statt. Einhergehend wurde auch über das Verschwinden des Feldhamsters sowie der Rückgang vieler Singvogelarten diskutiert. Es wurde erklärt, dass vermutlich das Überhandnehmen der Raben- und Greifvögel dafür verantwortlich erscheint. Weiters wurde eindringlich gebeten, dass Hunde zum Schutze des Wildes und anderer Naturbenützer, an der Leine zu führen sind, sowie Felder und Rückzugsgebiete nicht betreten werden sollten. Durch das Eindringen in die spärlich vorhandenen Lebensräume wird das Wild gestört, wodurch es sehr oft zur Flucht über die Straßen veranlasst wird. Jährlich erleiden etwa 20 – 25 Rehe den Straßentod und sie sind für eine weitere Verwertung unbrauchbar. Bei diesen Verkehrsunfällen kann leider nicht nur Sach- sondern auch Personenschaden entstehen. Um derartige Verkehrsunfälle zu minimieren, sind seit einem Jahr durch Unterstützung der Gemeinde und Landesregierung auf den Leitpflöcken der Landesstraßen sogenannte Wildwarnreflektoren montiert. Im Vergleich zum Beobachtungszeitraum der Vorjahre konnten dadurch vermutlich 6 Verkehrsunfälle in den Nachtstunden vermieden werden.

Vom Obmann der Bezirksbauernkammer Mödling Ing. Johann Tröber wurde über die verschiedenen Arten von Feldfrüchten referiert. Die vorkommenden Feldfrüchte wurden auch mittels, von Hannes Koza, beigestellten Bildermaterial vorgestellt. Er erklärte ausführlich das Erkennungsbild der regionalen Getreidearten vom Saatzeitpunkt, Entwicklungsstadium, Ernte sowie deren weiteren Verwendungszweck. Ing. Johann Tröber informierte ausführlich über die Bodenbearbeitung und den Zweck des Zwischenanbaues mit verschiedenen Begrünungspflanzen. Die Windschutzanlagen welche neben der Aufgabe des Bodenschutzes einen Beitrag zur Optimierung des Landschaftsbildes leisten und auch dem Wild und zahlreichen Kleinstlebewesen wertvollen Lebensraum bieten. Biodiversitätsflächen sind ausgewiesene Grundstücke, auf denen sich möglichst ungestört Pflanzen und Lebewesen entwickeln können. Keinesfalls dürfen diese Flächen als Spielplatz oder Hundeauslauf genützt werden.

Positiver Effekt. Bei dieser Wanderung hatten viele Teilnehmer ihre vierbeinigen Begleiter mit, welche vorbildlich an der Leine geführt wurden und untereinander sehr verträglich erschienen.

 

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P.S.
Anlässlich eines Arbeitsessens am 1. Oktober 2018 in Vösendorf konnte unser, für jagdlichen Belange zuständige, LH-Stv Dr. Stephan PERNKOPF über die Situation in den Niederwildrevieren des Hegeringes informiert werden. Mit der positiven Auswirkung des laufenden Projektes „Wild- und Verkehr“. welches auch von der Landesregierung unterstützt wird, zeigte er sich sehr zufrieden und überzeugte sich an einem der Unfallshäufungspunkte an der Landesstraße 154 direkt vor Ort. Mit dieser Aktion wird ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit geleistet.